#03 Technische Voraussetzungen | NTT DATA

Do, 08 November 2018 - 20 Minuten

#03 Technische Voraussetzungen

Whitepaper-Serie autonomes Fahren

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Technologie – aktueller Entwicklungsstand

Kernthema Sicherheit

Deutlich mehr Verkehrssicherheit – dieses Ziel gilt als einer der wesentlichen Treiber für autonome Fahrzeuge. Sicherheit ist somit ein großes, viel diskutiertes Thema. Die Vertrauensbildung bei den Verbrauchern erfordert ein Null-Fehler-System – nur dann wären Autofahrer bereit, das Steuer einem Autopilotsystem zu übergeben. Mehrere Vorfälle mit Beteiligung von autonomen Fahrzeugen wurden bereits gemeldet. Einer der größten Unfälle ereignete sich im Juli 2016, als ein Tesla Modell S im Autopilot-Modus einen Unfall verursachte. Obwohl das Auto mit mehreren Sensoren ausgestattet war, konnte keiner von ihnen einen entgegenkommenden Lkw erkennen und die Kollision verhindern. Auch die Radarsysteme waren nicht in der Lage, den Anhänger des Lkws zu erkennen. Und die Kamerasysteme konnten die LkwPlanen nicht vom Himmel unterscheiden. Der Fahrer hat den Unfall nicht überlebt. Andere autonome Fahrzeuge wie das Google-Auto in Kalifornien und ein Uber-Auto in Arizona im März 2017 waren ebenfalls in – nicht tödliche – Unfälle verwickelt. Als Vorsichtsmaßnahme hat Uber sein Testprogramm bis zum Abschluss der Untersuchung ausgesetzt. Wie hoch wird die technologische Reife von Sensorsystemen für das autonome Fahren der Stufe 3 im Jahr 2020 sein?

Reifegrade bei Sensorik

Ein hoher Reifegrad zeigt sich in der Ultraschalltechnik. Hier gibt es umfangreiche Erfahrungen aus Anwendungsfällen in Park- und Fahrerassistenzsystemen. Im Gegensatz dazu werden Lidar (light detection and ranging) und Radar (radio detection and ranging) bis 2020 einen nicht so hohen Reifegrad innerhalb der autonomen fahrtüchtigen Fahrzeuge erreichen. Erstens ist die Technologie ziemlich neu auf dem Markt – Erkenntnisse und Best Practices müssen erst etabliert werden. Zweitens sind Lidar und Radar die am meisten datengesteuerten Sensoren. Für eine hohe Systemreife wird daher eine enge Integration von Software benötigt.

Darüber hinaus sind zuverlässige Lidar-Systeme derzeit noch sehr teuer. Bei der Lidar-Technologie wird erwartet, dass aktuelle Systeme durch eine hochauflösende 3D-Flash-Lösung ersetzt werden. Lieferanten wie Continental entwickeln derzeit die nächste Stufe dieser Schlüsseltechnologie, die bis 2020 fertig sein soll. Diese Entwicklung ermöglicht die erforderliche Genauigkeit und den Detaillierungsgrad der Fahrzeugumgebung in Echtzeit.

Andere Sensoren, die grundlegende Anwendungsfälle abdecken (Höhenmesser, Gyroskop und Tachymeter), haben bereits ein sehr ausgereiftes Entwicklungsstadium erreicht und bedürfen für das autonome Fahren keiner weiteren wesentlichen Verbesserung. Die notwendigen Weiterentwicklungen bei den Sensoren und deren fehlerfreie Integration werden länger als 2020 dauern. So lange es keine fehlerfreie Autopilot-Technologie gibt, werden die Fahrer weiterhin für die Kontrolle ihrer Fahrzeuge verantwortlich sein. Mit der Weiterentwicklung bestehender und neuer Technologien für ein völlig autonomes Fahren (Stufe 5) wird es mindestens bis 2030 dauern, wenn nicht länger.

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