Green AI beginnt im Maschinenraum – Nachhaltige IT nutzen | NTT DATA

Mi, 13 August 2025

Green AI beginnt im Maschinenraum: Wie Sie mit Daten Kosten und CO₂ in den Griff bekommen

Viele Unternehmen haben große Pläne für mehr Nachhaltigkeit. Doch oft scheitert die Umsetzung dort, wo niemand hinschaut: in der IT. Während Künstliche Intelligenz als Innovationstreiber gefeiert wird, wächst ihr Energiebedarf rasant. Wer Green AI ernst meint, muss bei der Infrastruktur anfangen – und Transparenz schaffen, bevor die Ziele ins Leere laufen und die Kosten in die Höhe schnellen.

Warum nachhaltige Innovation ohne nachhaltige IT nicht funktioniert

Künstliche Intelligenz (KI) ist die Zukunft – sie unterstützt bereits heute nachhaltige Innovationen wie intelligente Energienetze, die den Verbrauch optimieren, oder KI-gestützte Umweltüberwachungssysteme, die Artenvielfalt und Ressourcennutzung schützen. Diese Technologien eröffnen enorme Chancen, um globale Herausforderungen wie den Klimawandel anzugehen und nachhaltiges Wachstum zu fördern.  

Künstliche Intelligenz hat aber auch eine dunkle Seite. Prognosen zeigen: Bis 2028 könnten Rechenzentren weltweit bis zu 857 Terawattstunden Energie verbrauchen – fast doppelt so viel wie Deutschlands Strombedarf im Jahr 2023. Das ist nicht nur ein ökologisches Problem, sondern auch ein wirtschaftliches Risiko. 

Denn wer KI nutzt, ohne die eigene IT-Infrastruktur im Blick zu haben, riskiert einen doppelten Kollaps: steigende Kosten und explodierende CO₂-Emissionen. Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist längst nicht mehr nur Enabler – sie ist selbst ein signifikanter Emittent. Studien schätzen ihren Anteil an den globalen Emissionen auf 2 bis 4 % – Tendenz steigend. 

Und das Problem ist auch in der Praxis bekannt: Laut dem aktuellen NTT DATA Global GenAI Report geben 74% der Unternehmen an, dass ihre GenAI-Ambitionen in direktem Konflikt mit ihren Nachhaltigkeitszielen stehen. Gleichzeitig sagen 90 % der CIOs und CTOs, dass ihre Legacy-Infrastruktur die effektive Nutzung von GenAI behindert. Wer Green AI ernst meint, muss also bei der Basis anfangen – bei der IT selbst. 

Ohne Messung im Dunkeln: Warum nachhaltige IT-Ziele oft ins Leere laufen 

"You cannot manage what you cannot measure" – dieser Satz trifft den Kern des Problems. Viele Unternehmen setzen sich ambitionierte Ziele: nachhaltiger werden, Kosten senken, CO₂ reduzieren. Doch die Datenbasis dafür fehlt oft. 

Laut dem Sustainability Transformation Monitor 2024 mangelt es 63 % der Unternehmen an Kompetenzen, um Nachhaltigkeitsinitiativen erfolgreich umzusetzen. Es fehlen messbare KPIs, verlässliche Daten – und oft auch der Überblick über die eigene IT-Landschaft. 

Typische Herausforderungen: 

  • Fragmentierte Datenquellen und Prozesse 
  • Zeitdruck und Ressourcenmangel 
  • Budgetäre Restriktionen
  • Fehlende Transparenz über Scope-3-Emissionen 

Die zentrale Frage lautet daher: Wie kann man mit möglichst geringem Aufwand möglichst viele Kosten und Emissionen einsparen?

Der Weg zu nachhaltiger IT: Drei Schritte, die wirklich wirken

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01

Transparenz schaffen

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02

Reifegrad verstehen

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03

Nachhaltigkeit operationalisieren

1. Transparenz schaffen – auch mit unvollständigen Daten

Viele Unternehmen zögern, weil sie glauben, erst "perfekte" Daten zu benötigen. Doch dies ist ein Trugschluss. 

Was Sie tun können: 

  • Starten Sie mit einem Carbon Quick Scan – auch grobe Daten liefern erste Erkenntnisse 
  • Identifizieren Sie die größten Emissionsquellen: Software, Cloud, Rechenzentren, Endgeräte  
  • Vermeiden Sie rein ausgabenbasierte Schätzungen – sie sind oft zu ungenau 

Tipp: Auch unvollständige Daten sind besser als keine. Der erste Schritt ist, überhaupt zu messen – beispielsweise bei Applikationen in der Cloud

2. Reifegrad verstehen – und gezielt verbessern 

Nachhaltigkeit ist kein Zustand, sondern ein Reifeprozess. Wer nicht weiß, wo er steht, kann auch keine sinnvolle Roadmap entwickeln. 

Was Sie tun können: 

  • Führen Sie ein strukturiertes Assessment durch – z.B. entlang der Domänen Strategie und Governance, Software, Cloud, Rechenzentren, Endgeräte, Netzwerke
  • Identifizieren Sie Quick Wins und langfristige Hebel
  • Verknüpfen Sie technische und organisatorische Aspekte (z.B. Prozesse, Rollen, KPIs)

Tipp: Kombinieren Sie das Assessment mit einem Awareness-Workshop – so entsteht echte Veränderungsbereitschaft.

3. Nachhaltigkeit operationalisieren – in den IT-Alltag integrieren

Strategien sind gut – Umsetzung ist besser. Nachhaltigkeit muss Teil des täglichen Handelns werden.

Was Sie tun können:

  • Verankern Sie Nachhaltigkeit in DevOps-, FinOps- und Architekturentscheidungen
  • Etablieren Sie klare KPIs wie die Software Carbon Intensity (SCI)
  • Fördern Sie eine Kultur der Verantwortung – durch Schulungen, Governance und Anreizsysteme

Tipp: Nutzen Sie Nachhaltigkeit als Innovationsmotor – nicht als Compliance-Pflicht. 

Die Antwort: Wie NTT DATA Sie auf diesem Weg unterstützt 

Nachhaltigkeit ist für uns keine Floskel, sondern Grundhaltung, in die wir kontinuierlich investieren. Unser Ziel ist es, bis 2030 in unseren Rechenzentren netto-null Emissionen zu erreichen, und wir zählen zu den Top-1% der IT-Dienstleister im S&P Global Sustainability Rating 2024. Mit unserer aktiven Mitgliedschaft in führenden Organisationen wie Green Software Foundation und SustainableIT.org gestalten wir heute die Standards und Werkzeuge für die nachhaltige IT von morgen. 

Dieses Engagement bildet die Grundlage, um unsere Kunden als Full-Stack-Anbieter bei den drei wirkungsvollen Schritten zu einer nachhaltigen IT zu begleiten. 

NTT DATA bietet zwei zentrale Assets, die genau dort ansetzen, wo viele Unternehmen heute stehen: 

Sustainable IT Maturity Assessment 

Ein strukturiertes Modell zur Bewertung Ihrer IT-Reife in sechs Dimensionen – von Governance über Cloud bis zu Hardware. Es liefert: 

  • Heatmaps und Materialitätsmatrizen 
  • Quick Wins und strategische Roadmaps 
  • Klare Handlungsempfehlungen für jede Domäne 

ICT Carbon Calculator 

Ein digitales Tool zur präzisen Messung von IT-bezogenen Emissionen – inklusive: 

  • Operational & Embodied Emissions 
  • Software Carbon Intensity (SCI) 
  • Integration externer Datenquellen (z.B. Grid Carbon Intensity) 

Das übergeordnete Ziel beider Assets: Transparenz schaffen, Fortschritte messen, Entscheidungen fundiert treffen.

Fazit: Green AI ist nur die Spitze des Eisbergs

GenAI ist sichtbar – aber darunter liegt ein gewaltiger Berg an Energieverbrauch, Kosten und CO₂-Emissionen. Wer Green AI ernst meint, muss bei der Infrastruktur anfangen. Der Weg dorthin beginnt mit Transparenz, führt über Reifegradanalysen – und endet in einer IT, die nicht nur leistungsfähig, sondern auch zukunftsfähig ist. Wie das konkret aussehen kann, zeigt unser aktueller Guide "Sustainable AI for a greener tomorrow": mit Best Practices, Metriken und Strategien für eine KI, die leistungsfähig und verantwortungsvoll zugleich ist. 

Lassen Sie uns gemeinsam die Weichen stellen: Nachhaltigkeit nutzen, um Kosten zu senken und Ihre Zukunft zu sichern – schon heute. 


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