Geben Autozulieferer bald den Ton an? | NTT DATA

Dienstag, 06. Mrz 2018

Geben Autozulieferer bald den Ton an?

Die Automobilindustrie muss sich neu erfinden – und zwar JETZT!

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In der Automobilindustrie geht es im Augenblick heiß her: Dass auf dem Markt für autonome Fahrzeuge in Zukunft viel zu holen sein wird, hat sich auch in anderen Branchen herumgesprochen. So hat der US-Chip-Konzern Intel im vergangenen März die etwas über 600 Mann starke israelische Firma Mobileye übernommen – für sage und schreibe 15,3 Milliarden Dollar! Wer die Hintergründe kennt, versteht, was den mittelständischen Autozulieferer so wertvoll macht: Die intelligenten Technologien von Mobileye, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umwelt erkennen, stecken heute in mehr als zehn Millionen Fahrzeugen. Mobileye arbeitet mittlerweile mir fast allen großen Automobileherstellern zusammen. Unter ihnen sind Volkswagen und BMW.

Allein dieses Beispiel einer Milliarden-Übernahme zeigt, dass die Musik künftig nicht mehr nur bei Motor, Karosserie und Fahrwerk spielt. Vielmehr rücken Themen wie Verarbeitung von Daten, Sensoren für Fahrassistenzsysteme, Software für E-Mobil, die Vernetzung des Wagens mit dem Smartphone, Car-Sharing-Plattformen und andere „Internet Things“ in den Vordergrund. In diesen Bereichen sind jedoch nicht die OEMs Vorreiter, sondern eben Zulieferer wie Mobileye. Kurzum: Neue Trends werden von kleinen Firmen mit intelligenten und innovativen Angeboten gesetzt. Die etablierten Automobilhersteller haben das Nachsehen – beziehungsweise müssen zusehen, dass sie es schaffen, das Steuer noch rechtzeitig herumzureißen. Dies ist bei Konzernen mit zigtausenden von Mitarbeitern und hierarchischen Strukturen aus dem letzten Jahrhundert keine Aufgabe, die sich von heute auf morgen bewältigen lässt.

Doch die Zeit drängt: Denn der neue Takt am Fahrzeugmarkt kommt aus dem digitalen Bereich , darüber sind sich die Analysten einig. So prognostiziert Roland Berger, dass sich der Absatz intelligenter Sensoren von 2015 bis 2020 auf 30 Milliarden Stück verdoppeln wird. Laut der Boston Consulting Group soll der Markt für Autonomes Fahren bis 2025 42 Milliarden US-Dollar generieren. ABI Research ist sogar weitaus optimistischer und schätzt, „dass der weltweite Markt für intelligente Fahrerassistenzsysteme (ADAS) von 11,1 Milliarden Dollar im Jahr 2014 auf 200 Milliarden Dollar im Jahr 2024 anziehen wird.“ Welchen Anteil wird die Automobilindustrie an diesem „Kuchen“ haben? In Sachen Digitalisierung können die traditionsreichen deutschen Dax-Konzerne amerikanischen Technologie-Giganten wie Apple oder Google kaum das Wasser reichen. Selbst europaweit findet sich kaum ein größeres digital wettbewerbsfähiges Unternehmen. Das Schicksal von Nokia, das den Anschluss an das mobile Internet verpasst hat und damit heute fast in die Bedeutungslosigkeit verschwunden ist, könnte somit auch die deutschen Automobilbauer ereilen.

Das Motto Weg vom Blech hin zu innovativen Mobilitätskonzepten“ ist inzwischen nicht nur in den Vorstandsetagen angekommen, sondern wurde bereits in Form von Car-Sharing-Angeboten und Mobilitätsservices auf die Straße gebracht. Der große Durchbruch ist jedoch noch nicht gelungen, die Pole-Positions in der Mobilitätswelt von morgen sind noch nicht eingenommen. Damit OEMs den Wandel rechtzeitig und erfolgreich schaffen, empfiehlt NTT DATA vor allem, umgehend die Voraussetzungen dafür zu schaffen, schnell und proaktiv auf Kundenanforderungen reagieren zu können. Dazu gilt es vor allem die folgenden drei Punkte in den Fokus zu stellen:

Heute benötigt ein Fahrzeughersteller fünf Jahre, um ein neues Auto zu entwickeln, was Milliarden kostet. Es gilt daher, die Produkte sowie den gesamten Prozess von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zu Vertrieb, Wartung und Kundenbetreuung zu digitalisieren. Hierfür ist es notwendig, in digitale Technologien zu investieren und damit flexible IT-Architekturen zu schaffen – die Voraussetzung für ein schnelles und proaktives Business mit mehr kundenrelevanten Produkten und Diensten sowie kürzeren Entwicklungs- und Release-Zyklen.

Fokus auf den Kunden 
Sich auf den Kunden zubewegen heißt die Devise – die gesamte Organisation muss auf Kundenzentrierung ausgerichtet werden. „Der Kunde steht im Mittelpunkt“ darf nicht länger nur eine Floskel sein. Auch der Automobilvertrieb muss neugestaltet werden – mit Fokus auf Mobilitätsverträge, Onlinevertrieb und einer Neupositionierung des Handels. Es geht nicht zuletzt um eine Änderung des „Mindset“ der etablierten Automobilindustrie sowie eine enge Zusammenarbeit mit der Digitalbranche. Als einer der führenden Anbieter im Business- und IT-Consulting mit fundierter Automotive-Expertise kann NTT DATA hier als Vermittler fungieren.

Kundendaten richtig nutzen
Die Voraussetzung, um situative Bedürfnisse voraussagen zu können, liegt im Kennenlernen der Kunden durch die richtige Nutzung von Daten sowie dem Aufbau einer nachhaltigen und lernfähigen Analyse-Plattform. OEMs verfügen bereits über viele relevante Kundendaten, welche durch das Fahrzeug oder den Händler gesammelt zur Analyse bereitliegen. Abgesehen von der technisch lösbaren Herausforderung, in kurzer Zeit möglichst viele Daten zu generieren und zu speichern, ist die zielorientierte Datenverarbeitung jedoch bisher nicht definiert. Um diese Daten in ein aussagekräftiges Gesamtbild eines einzelnen Kunden zu verwandeln, reicht es nicht aus, die historischen Daten der Kunden zu kennen. Vielmehr müssen die OEMs auch in der Lage sein, diese Daten mittels präskriptiver Analysen tatsächlich zu nutzen.


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