NTT DATA stärkt die OT-Cybersicherheit – branchenübergreifend und praxisbewährt | NTT DATA

Mi, 04 Juni 2025

NTT DATA stärkt die OT-Cybersicherheit – branchenübergreifend und praxisbewährt

Immer mehr Unternehmen – etwa aus der Industrie, Energieversorgung, Chemie oder Infrastruktur – investieren in die Sicherheit ihrer OT-Umgebungen. Ein zentraler Treiber ist dabei nicht zuletzt der wachsende regulatorische Druck.
Dieser Beitrag beleuchtet den aktuellen Handlungsrahmen, stellt den strukturierten OT-Security-Ansatz von NTT DATA vor – und zeigt anhand konkreter Beispiele, wie Unternehmen diesen erfolgreich umsetzen.

Industrie 4.0: Effizienzgewinne brauchen neue Strategien in der Cybersecurity

Die digitale Transformation von Produktions- und Betriebsprozessen – etwa durch die Konvergenz von IT und OT sowie den Einsatz neuer Technologien – steigert die Effizienz, erhöht aber auch die Angriffsfläche. Mit der Abkehr vom klassischen Air-Gap-Modell, also der strikten Trennung von IT- und OT-Systemen, rücken OT-Umgebungen zunehmend in den Fokus von Cyberbedrohungen.

Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre Cybersicherheit ganzheitlich neu aufzustellen – und gezielt auf OT-Systeme auszuweiten. NTT DATA unterstützt sie dabei mit einem strukturierten Ansatz, der technische, organisatorische und regulatorische Anforderungen gleichermaßen berücksichtigt.

Strukturiert und anpassbar: Der Ansatz von NTT DATA für OT-Cybersicherheit

Unternehmen, die ihre OT-Sicherheit stärken wollen, sollten strukturiert und schrittweise vorgehen, ohne den laufenden Betrieb durch die Transformation zu gefährden.

NTT DATA kennt die branchenspezifischen Anforderungen und Rahmenbedingungen genau. Deshalb haben wir einen mehrstufigen Ansatz entwickelt, der sich individuell auf die Bedürfnisse, Prioritäten und Budgets jedes Unternehmens zuschneiden lässt. Ziel ist es, OT-spezifische Sicherheitsmaßnahmen effektiv umzusetzen und dabei die Cybersicherheit ganzheitlich auszubauen.

Im Zentrum stehen sechs aufeinander aufbauende Phasen, die sich in der Praxis bewährt haben.

Abbildung 1: NTT DATAs strukturierter und progressiver Ansatz für OT-Sicherheit

1 - Transparenz schaffen: OT-Assets und Sicherheitsprozesse erfassen
Der erste Schritt zu mehr OT-Cybersicherheit ist ein vollständiger Überblick über alle OT-Assets – inklusive ihrer Verbindungen untereinander und zur IT-Infrastruktur. Dies gelingt durch gezielte Asset-Discovery, die ein aktuelles und detailliertes Inventar erstellt und dynamisch aktualisiert. Optimalerweise erfolgt dies in Abstimmung mit der unternehmensweiten CMDB. Technisch empfiehlt sich zusätzlich eine Analyse der Netzwerkarchitektur und -topologie. Auf organisatorischer Ebene sollte geprüft werden, ob Rollen und Verantwortlichkeiten im Bereich Cybersicherheit klar definiert sind (z. B. anhand einer RACI-Matrix) und ob Prozesse, Verfahren und Richtlinien den Sicherheitsanforderungen entsprechen.

2 - Risiken verstehen: OT-spezifische Cyberbedrohungen analysieren
Eine fundierte Risikobewertung ist essenziell, um potenzielle Bedrohungen für OT-Systeme zu identifizieren und priorisieren zu können. Dabei sollten sowohl technische Schwachstellen als auch die betrieblichen Auswirkungen möglicher Angriffe berücksichtigt werden. Der Bewertungsprozess umfasst typischerweise die Identifikation von Schwachstellen, eine Analyse möglicher Angriffsszenarien sowie die Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Risikominderung – immer unter Berücksichtigung des spezifischen OT-Kontexts.

3 - Strategie entwickeln: Ein klarer Plan für mehr OT-Sicherheit
Auf Basis der Risikobewertung sollten Unternehmen einen strategischen Plan entwickeln, um ihre OT-Systeme gezielt abzusichern. Dieser Plan folgt idealerweise einem risikobasierten Ansatz und berücksichtigt sowohl regulatorische Vorgaben (z. B. NIS/NIS2-Richtlinie, National Cyber Security Perimeter, neue Maschinenverordnung) als auch relevante Standards wie ISA/IEC 62443 oder NIST SP 800-82. Wichtige Bestandteile sind klar definierte Ziele, priorisierte Maßnahmen, Richtlinien für das Risikomanagement sowie ein realistischer Kostenrahmen. So entsteht ein belastbares Fundament für alle weiteren Schritte der OT-Cybersicherheitsstrategie.

4 - Risiken reduzieren: Konkrete Maßnahmen zur Absicherung
Ist der strategische Plan definiert, beginnt die Umsetzung technischer und organisatorischer Maßnahmen zur Risikominderung. Ein bewährter Orientierungsrahmen ist das Purdue-Modell, das hilft, Sicherheitszonen zu definieren und Schutzmaßnahmen gezielt auf den jeweiligen Kontroll- und Steuerungsebenen zu verankern.
Zu den zentralen Maßnahmen zählen:

  • Netzwerksegmentierung, z. B. durch den Aufbau einer industriellen DMZ an der Schnittstelle zwischen IT und OT
  • Starke Zugriffskontrollen, etwa durch Multi-Faktor-Authentifizierung beim Fernzugriff
  • Aktualisierte Sicherheitsrichtlinien
  • Technologien zur Erkennung und Reaktion auf Sicherheitsvorfälle 
    So lassen sich Risiken strukturiert adressieren – ohne die Funktionsfähigkeit kritischer Prozesse zu gefährden.

5 - Betrieb absichern: Sicherheitsmaßnahmen im laufenden Betrieb verankern 
Für eine wirksame OT-Cybersicherheit braucht es mehr als punktuelle Schutzmaßnahmen – entscheidend sind kontinuierliche Überwachung und ein professionelles Incident Management.

Kernbausteine sind etwa:

  • Passive Überwachungssysteme (z. B. Intrusion Detection Systems)
  • Analyse von Anomalien im Netzwerkverkehr
  • Etablierte Reaktionsworkflows für Sicherheitsvorfälle

Idealerweise wird all das unter der Leitung eines Security Operations Center (SOC) umgesetzt – mit Fachkräften, die über spezifisches Know-how im OT-Bereich verfügen.

6 - Sicherheit weiterentwickeln: Mit Strategie zur kontinuierlichen Verbesserung 
Cybersicherheit ist kein Projekt mit festem Endpunkt, sondern ein fortlaufender Prozess. Unternehmen sollten deshalb langfristig denken – und Maßnahmen zur kontinuierlichen Verbesserung fest in ihrer OT-Sicherheitsstrategie verankern.
Dazu gehören unter anderem die regelmäßige Überprüfung von Sicherheitsrichtlinien und -verfahren, Schulungs- und Awareness-Programme für Mitarbeitende und ebenso der Einsatz neuer Technologien, um auch auf zukünftige Bedrohungen vorbereitet zu sein.

Technologische Basis: Claroty xDome als Schlüsselkomponente für OT-Security

Unser strukturierter Ansatz zur OT-Cybersicherheit lässt sich effektiv durch spezialisierte Plattformen wie Claroty xDome umsetzen. Die modulare, SaaS-basierte Lösung wurde gezielt für industrielle OT-Umgebungen entwickelt und unterstützt Unternehmen in allen Phasen des Cybersecurity-Managements.

xDome bietet unter anderem:

  • Transparenz über alle OT-Assets und Netzwerke – als Grundlage für effektives Risikomanagement
  • Kontextbezogene Schwachstellen- und Risikoanalyse – für fundierte, priorisierte Entscheidungen
  • Anomalie-Erkennung in Echtzeit – zur schnellen Erkennung und Reaktion auf Vorfälle
  • Zero-Trust-Schutzmaßnahmen – unterstützt durch Integrationen in bestehende Security-Infrastrukturen

Damit schafft Claroty xDome die technologische Grundlage, um OT-Sicherheitsstrategien zuverlässig, flexibel und skalierbar umzusetzen.

Asset-Erkennung: Grundlage jeder OT-Sicherheitsstrategie

Ein vollständiges und aktuelles OT-Asset-Inventar ist die Voraussetzung für wirksamen Schutz. Claroty xDome unterstützt diesen Prozess mit passiven und aktiven Erkennungsmethoden – abgestimmt auf eine Vielzahl OT-spezifischer Protokolle.

Nach der Erkennung werden die Assets automatisch anhand verschiedener Attribute klassifiziert und in einer übersichtlichen, flexibel anpassbaren Konsole visualisiert.

Abbildung 2: Claroty xDome (Standard) Home Dashboard

Risikomanagement: Schwachstellen erkennen und bewerten

Claroty xDome verknüpft jedes erkannte OT-Asset automatisch mit bekannten Schwachstellen – basierend auf einer umfassenden, ständig aktualisierten CVE-Datenbank. Dabei bleibt die Analyse nicht auf generische Risiken beschränkt: xDome bewertet Bedrohungen immer im konkreten OT-Kontext.

Zu den zentralen Funktionen gehören:

  • Kontextbasierte Risikoanalysen
  • Simulation von Schutzmaßnahmen zur Bewertung ihres potenziellen Nutzens
  • Automatische Empfehlungen zur Risikominderung und Stärkung der allgemeinen Cybersicherheit.

Netzwerkschutz: Segmentieren, überwachen, absichern

Als Intrusion Detection-Lösung setzt xDome keine Netzwerkregeln direkt durch, bietet aber alle nötigen Funktionen, um eine sichere und effiziente Segmentierung industrieller Netzwerke zu unterstützen. Dank umfassender Transparenz über Assets und deren Kommunikationsverhalten erkennt xDome Muster und kann darauf basierend gezielt Richtlinien für die Netzwerkkommunikation vorschlagen, definieren und überwachen. Die Plattform lässt sich nahtlos mit bestehenden Security-Komponenten wie Firewalls, NACs oder SOAR-Systemen integrieren – für eine durchgängige Umsetzung von Segmentierungsvorgaben. Zusätzlich stellt Claroty eine eigene Lösung für sicheren Fernzugriff bereit – speziell entwickelt für die Anforderungen industrieller OT-Umgebungen.

Bedrohungserkennung: Anomalien in Echtzeit bemerken

Claroty xDome überwacht OT-Netzwerke kontinuierlich – und nutzt dabei sowohl Deep Packet Inspection als auch KI-basierte Anomalie-Erkennung, um verdächtige Aktivitäten in Echtzeit aufzuspüren. Die Plattform erstellt automatisch Kommunikationsprofile aller Assets und leitet daraus eine Baseline für normales Verhalten ab. So lassen sich legitime Abläufe von verdächtigem Datenverkehr unterscheiden – und Fehlalarme auf ein Minimum reduzieren.

Sobald bekannte, unbekannte oder neuartige Bedrohungen erkannt werden, löst xDome umgehend Alarm aus – und liefert zugleich die nötigen Kontextinformationen für eine schnelle Bewertung und Reaktion.

OT-SOC-Managed Services mit Claroty xDome

Immer mehr Unternehmen integrieren OT-Sicherheit in ihr Security Operations Center (SOC) und verbessern so Effizienz und Reaktionsfähigkeit. Doch viele SOCs stoßen dabei schnell an ihre Grenzen: Eine Flut an Warnmeldungen – oft mit hohem Anteil an Fehlalarmen – erschwert die Priorisierung und führt zu Überlastung.

Claroty xDome setzt genau hier an. Mithilfe kontextsensitiver Alarmierung und intelligenter Ereigniskorrelation reduziert die Plattform die Anzahl unnötiger Fehlmeldungen und fasst zusammenhängende Vorfälle automatisch zu einem konsolidierten Alert zusammen. Dabei liefern speziell entwickelte Algorithmen eine präzise Bewertung des Vorfalls – basierend auf OT-spezifischen Kontextdaten.

So entsteht eine nachvollziehbare Darstellung der gesamten Ereigniskette – inklusive Ursachenanalyse (Root-Cause Analysis) und konkreter Handlungsempfehlungen. Die Folge: schnellere Reaktionszeiten, weniger Aufwand und mehr Sicherheit im SOC-Betrieb.

Die folgende Abbildung zeigt beispielhaft, wie Sie eine Warnmeldung mit Claroty analysieren und in einen Kontext setzen können.

Abbildung 3: Beispiel für die Kontextualisierung und Analyse einer Warnmeldung

Praktische Erfahrungen in Projekten mit Claroty xDome

NTT DATA hat die Claroty xDome-Plattform für mehrere Kunden implementiert; einige Erfolgsgeschichten aus Italien und Österreich möchten wir Ihnen gerne vorstellen.

  • OT-Sicherheit auf der Autobahn – Claroty xDome im Einsatz bei einem italienischen Infrastrukturbetreiber 
    Ein Betreiber regionaler Autobahnen in Italien wollte Transparenz über seine verteilte OT-Infrastruktur schaffen – inklusive Sensoren, Mautsystemen, Verkehrszeichen, Videoüberwachung und Notrufeinrichtungen. Ziel war es, Schwachstellen sichtbar zu machen, Risiken aktiv zu managen und das bestehende IT-SOC auf den OT-Bereich auszuweiten.

    NTT DATA entwickelte gemeinsam mit dem Kunden einen Proof of Concept (PoC) auf Basis von Claroty xDome. Bereits kurz nach der Inbetriebnahme meldete die Plattform erste Schwachstellen, die umgehend vom SOC-Team und OT-Personal behoben wurden.

    Am Ende des PoC erhielt der Kunde einen detaillierten Bericht, der als Entscheidungsgrundlage diente. Nach dem Vergleich mehrerer Produkte überzeugte xDome durch die hohe Präzision der Analysen – und wurde als Lösung ausgewählt.

  • Risikotransparenz in der Stahlindustrie – schnelle Ergebnisse mit xDome in Österreich
    Ein international tätiger Stahlproduzent stand vor einer sicherheitstechnischen Herausforderung: Die hochautomatisierten Produktionsprozesse dürfen im Falle eines Cyberangriffs nicht unterbrochen werden – ein einzelner Vorfall könnte einen gesamten Standort lahmlegen oder zerstören. Diese potenzielle Bedrohung, kombiniert mit regulatorischen Anforderungen, war der Auslöser für eine umfassende Sicherheitsinitiative.

    Wie in vielen OT-Umgebungen fehlte es an detaillierten Informationen über Assets, Schwachstellen und die daraus resultierenden Risiken. Nach einer sorgfältigen Evaluierung mehrerer Lösungen entschied sich das Unternehmen für die Implementierung von Claroty xDome durch NTT DATA. Ein entscheidender Faktor war die einfache und schnelle Implementierung der Plattform. Bereits wenige Tage nach dem Rollout lag eine vollständige Bestandsaufnahme der OT-Umgebung eines Standorts vor, und erste Kommunikationsanomalien sowie Bedrohungen wurden identifiziert.

    Das xDome-Dashboard bot dem Unternehmen eine risikobasierte Übersicht über alle Assets und ermöglichte eine effektive Priorisierung von Maßnahmen zur Risikominderung – ein entscheidender Schritt zur Absicherung der kritischen Produktionsinfrastruktur.

Die beiden Beispiele zeigen: Der strukturierte OT-Security-Ansatz von NTT DATA lässt sich branchenübergreifend erfolgreich umsetzen. Unterstützt durch eine leistungsfähige, domänenspezifische Plattform wie Claroty xDome, verbessern Unternehmen spürbar ihre Sicherheitslage – gerade im Kontext der zunehmenden IT/OT-Konvergenz.

Partnerschaft mit Mehrwert: NTT DATA und Claroty bündeln ihre Stärken

NTT DATA und Claroty arbeiten eng zusammen, um Unternehmen weltweit bei der Absicherung ihrer OT-Umgebungen zu unterstützen. Die Kombination aus technischem Know-how, strategischer Beratung und einer führenden OT-Sicherheitsplattform schafft messbaren Mehrwert – von der Analyse bis zur Umsetzung.

Als „Global Partner of the Year 2024“ ist NTT DATA stolz darauf, gemeinsam mit Claroty innovative Lösungen für aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der OT-Cybersicherheit bereitzustellen.

2024 Claroty's Global Partner of the Year: NTT DATA
Abbildung 4: 2024 Claroty's Global Partner of the Year: NTT DATA

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