NFT rockt nicht nur den Kunstmarkt | NTT DATA

Do, 07 Oktober 2021 - 6 Minuten

NFT rockt nicht nur den Kunstmarkt

Non-Fungible Tokens (NFT) erzielen Höchstpreise bei Auktionen digitaler Kunst. Doch der NFT-Standard ERC 721 bietet auch klassischen Industrien erhebliches Potenzial für innovative digitale Geschäftsmodelle.

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Dieser Artikel erschien zuerst bei CIO

Das Londoner Auktionshaus Christie’s ist immer für eine Sensation gut. So auch, als der Künstler Beeple (bürgerlicher Name: Mike Winkelmann) im März dieses Jahres mehr als 69 Millionen USD mit seinem Kunstwerk Die ersten 5000 Tage erlöste. Dabei erhielt es seine historische Dimension vor allem dadurch, dass es als eines der ersten seiner Art wirklich einzigartig ist. Möglich macht das die NFTTechnologie. Der Begriff steht für eine spezielle Anwendung der Blockchain, mit der sich digitale Entitäten einzigartig und fälschungssicher gestalten lassen.

Non-Fungible Tokens – Definition

Um die Funktionsweise von NFT zu verstehen, lohnt ein Blick auf das Thema Tokenisierung insgesamt. Tokenisierung gilt seit Jahren als einer der wichtigsten Trends zur Nutzung der Blockchain-Technologie. Dabei geht es vor allem um die Möglichkeit, nicht liquide Vermögenswerte digital zu handeln und zu verwalten. Diese international als nonbankable Assets (nbA) bezeichneten Entitäten wie Immobilien, Kunstwerke, Wertgegenstände und Sammlerstücke stellen nicht nur in zinsarmen Zeiten interessante Anlagemöglichkeiten dar. Durch die digitale Tokenisierung von Anteilen an diesen Gütern lässt sich das Eigentum an diesen Werten – auch in Teilen – austauschen. Sie werden fungibilisiert und dadurch unter anderem für neue Anlegergruppen verfügbar. Die Grundlage für die Tokenisierung im Ethereum-Ökosystem bildet der ERC-Standard 20.

Non-Fungible-Tokens (nicht ersetzbar/austauschbar) nach dem ERC Standard 721 unterscheiden sich, wie der Name schon sagt, ganz erheblich von der Grundidee der Tokenisierung. Denn hier geht es gerade darum, etwas nicht Austauschbares, Unersetzliches in der digitalen Welt als solches zu definieren. Ein besonders populäres Beispiel dafür lieferte der Künstler Beeple mit seinem eingangs erwähnten Werk.

Einzigartigkeit ist bislang eine Eigenschaft von Dingen in der realen Welt, die sich in der digitalen Welt nicht abbilden ließ. Denn egal ob Bild, Tondokument oder Text – durch die digitale Abbildung wird jedes Objekt beliebig kopierbar. Das führt unter anderem immer wieder zu Urheberrechtsstreitigkeiten in der Kunst-, Musik- und Medienwelt. Hinzu kommt, dass im Onlinehandel auch das Geschäft mit Raubkopien von physischen Gütern boomt – oft unterstützt durch gefälschte digitale „Zertifikate“, deren Echtheit kaum ein Einzelhändler und erst recht kein Endkunde mit vertretbarem Aufwand prüfen kann.


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