Sustainability Heroes @ NTT DATA: Hannah Hegenbarth im Interview zu ihrem Engagement für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung | NTT DATA

Do, 20 April 2023

Sustainability Heroes @ NTT DATA: Hannah Hegenbarth im Interview zu ihrem Engagement für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung

In unserer Sustainability-Reihe stellen wir Kolleg:innen vor, die sich sozial engagieren. Hannah Hegenbarth ist Werkstudentin bei NTT DATA. Sie engagiert sich bei den Mobilen Sozialen Diensten des Caritasverbands Hochtaunus und hilft älteren Menschen und Menschen mit Behinderung, ihren Alltag zu meistern. Und vor allem hört sie gut zu.

Interview mit Hannah

Was machst du bei NTT DATA?

Ich bin seit Januar 2022 Werkstudentin bei NTT DATA und arbeite derzeit im Salesforce Marketing Cloud Team. Zuvor war ich Werkstudentin im Bereich Marketing & Communications. Ich studiere Digitales Marketing & E-Commerce im vierten Bachelorsemester und finde es supertoll, dass ich bei NTT DATA so viel Praxiserfahrung sammeln kann.

Du engagierst dich bei den Mobilen Sozialen Diensten (MSD) des Caritasverbands Hochtaunus. Erzähle uns mehr darüber.

Die Mobilen Sozialen Dienste werden von vielen Caritas-Einrichtungen in Deutschland angeboten, ich selbst engagiere mich bei den MSD der Caritas im Hochtaunuskreis bei Frankfurt am Main. Das Angebot richtet sich an ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung, die noch gut alleine zu Hause zurechtkommen, aber zum Beispiel schwere Einkäufe nicht mehr selbst tragen können oder Unterstützung bei einem Arztbesuch benötigen. Auch Menschen mit Demenz fahren wir zu unserer Tagesgruppe „Lichtblicke“, die einmal in der Woche stattfindet, um Angehörige und Pflegende zu entlasten. Neben diesen Aktivitäten ist vor allem eines wichtig: Zuhören. Viele unserer Klienten bekommen nur wenig oder gar keinen Besuch und freuen sich über ein offenes Ohr.

Wann und warum hast du mit deinem sozialen Engagement begonnen?

Als Corona im März 2020 zuschlug, waren die Möglichkeiten für junge Menschen sehr begrenzt und ich wollte zu diesem Zeitpunkt noch kein Studium beginnen. Eine Freundin hat einen Bundesfreiwilligendienst beim MSD gemacht und so habe ich mich dort beworben. Von April 2020 bis September 2020 habe ich dort meinen Bundesfreiwilligendienst gemacht und bin danach als Ehrenamtliche geblieben.

Was planst du bzw. plant ihr als nächstes?

Im sozialen Bereich ist es schwierig zu planen. Es fehlt vorne und hinten an Personal bzw. an jungen Menschen, die sich für einen Bundesfreiwilligendienst oder ein Freiwilliges Soziales Jahr entscheiden. Das Angebot ist für viele unserer Klienten unverzichtbar und trotzdem müssen wir immer wieder absagen, weil das Personal fehlt. Es gibt einen Aufnahmestopp für neue Klienten, weil die Kapazitäten nicht da sind. Der Plan ist also: irgendwie weitermachen.

Eine Frau, die neben einem Auto posiert

Nimmst du aus deinem Engagement etwas mit in deinen Arbeitsalltag?

Auf jeden Fall! Durch die intensive Arbeit mit Menschen bin ich persönlich viel kommunikativer geworden. Im Durchschnitt fahre ich pro Tag 6-7 Klienten an, die alle unterschiedliche Charaktere und Befindlichkeiten haben und die zugegebenermaßen natürlich auch mal schwierig sein können. Aber daran wächst man als junger Mensch sehr! Und es ist das größte Geschenk, wenn sich ältere Menschen langsam öffnen und mehr erzählen.

Eine Sache, die sehr herausfordernd sein kann und trotzdem sehr wertvoll ist, ist die Arbeit mit dementen Menschen. Da ist eine ganz andere Art der Kommunikation gefragt und vor allem viel Geduld und Herzlichkeit. Es macht einem bewusst, was im Leben wirklich zählt und man lernt, die kleinen Dinge mehr zu schätzen.

Gibt es sonst noch etwas, das du uns mitteilen möchtest? Hast du eine Botschaft für uns?

Durch meine Arbeit beim Mobilen Sozialen Dienst fällt mir immer mehr auf, wie unaufmerksam viele Menschen durch die Welt gehen. So wie meinen Klienten beim Mobilen Sozialen Dienst geht es vielen älteren Menschen: Sie sind einsam. Oder sie kämpfen damit, ihre Einkäufe irgendwie nach Hause zu bringen oder zum Arzt zu gehen. Oft sind sie zu stolz, um Hilfe zu bitten. Mein eindrücklichstes Beispiel dafür: In meiner Heimatstadt habe ich vor einigen Wochen eine ältere Dame im Rollstuhl angesprochen, die direkt draußen an einer belebten Straße stand. Es waren Minusgrade und sie saß schon etwas zusammengesunken. Als ich sie ansprach, fing sie sofort an zu weinen und erzählte mir, dass sie seit etwa 1 ½ Stunden dort stünde und auf ein Taxi warte. Sie hatte natürlich kein Handy dabei und irgendetwas schien schief gelaufen zu sein. Also rief ich ihr ein Taxi und kümmerte mich um die Frau, bis sie im Taxi saß.

Mein Motto: Gehe aufmerksam durch die Welt – schon ein freundliches Wort kann den Tag eines Menschen verändern und lebenswert machen!


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